Donnerstag, 19. Dezember 2013

2009er Dornfelder Monzernheimer Steinböhl Melior trocken


Bezeichnung: 2009 Dornfelder Monzernheimer Steinböhl Melior trocken
Art: Rotwein
Herkunftsland: Deutschland
Anbaugebiet: Rheinhessen
Lage: Monzernheimer Steinböhl
Erzeuger: Weingut Helmut Geil

Rebsorte: Dornfelder
Alkoholgehalt: 13,0 % Vol
Jahrgang: 2009
Preis:  6,10 € / 0,75l ab Hof


Gerade einmal etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass ich Andreas Geil vom Weingut Helmut Geil in Monzernheim/ Rheinhessen kennen gelernt habe. Wie es sich für die heutige moderne Zeit gehört (*räusper*), habe ich ihn über das "Internetz" gefunden. Beziehungsweise er mich. Über "Weinhier" hat Er mich kontaktiert, nachdem ich einen kleinen Beitrag für Stuart Pigott geschrieben habe. Andreas hätte das gefallen und später meinte Er dann persönlich zu mir, er habe da ein gewisses Talent und ihn beeindruckendes Interesse herausgelesen. Er schrieb mich an und mit der Zeit kam er auf die Idee, dass ich doch ein Praktikum bei Ihm machen könnte.
Der Stammbaum der Famile Geil
Ich war sofort Feuer und Flamme und wir einigten uns auf ein 2-wöchiges Praktikum im August (2012). Ich wurde schon am ersten Tag quasi in die Familie eingegliedert und habe mich sozusagen in diese verliebt. Es gibt so vieles, was ich während meines Praktikums erlebt und gelernt habe, aber ein ausführlicher Bericht ist unter der Rubrik Praktikum in Rheinhessen zu finden, dessen Lektüre ich auch jedem wärmstens ans Herz lege. Nicht, weil ich besonders stolz darauf bin, was ich in den zwei Wochen geschafft habe, oder weil ich mit der Arbeit dort angeben möchte, weder mit dem Beitrag prahlen. Aber man sollte das "Tagebuch" schon lesen, weil es einem nämlich vor Augen zeigt, was für wunderbare Menschen Winzer sind und ich dieser Familie und diesem Praktikum so unendlich viel auf meinem weiteren gemeinsamen Weg mit dem Wein verdanke, dass es mich jedes Mal nahezu emotional werden lässt, wenn ich an diese Zeit zurück denke! Es waren wirklich die besten zwei Wochen meines Lebens.

Die Famile Geil (bis auf Tobias)
Dieses Jahr im März stellten die Geils Ihre Gastfreundschaft ein weiteres Mal unter Beweis, als ich während meiner Besuchsreihe verschiedenster Güter in der Umgebung mein HQ bei Ihnen aufschlagen durfte. Außerdem wurde ich immer ohne Gemecker oder Gezeter und ohne zu fragen zu meinen Terminen mit den Winzern kutschiert. Außerdem durfte ich auch mit Andreas wieder deren ganze Produktpalette durchprobieren, was wie auch schon im Jahr davor extrem spannend und einfach nur lustig zusammen mit Ihm. Diesmal waren seine beiden Brüder Peter (angestellt bei Drautz-Able in Heilbronn) und Tobias (Koch) auch wieder übers Wochenende da. Mit Peter gab es zum Ende der Recherche hin noch eine Fasswein-Probe (Andreas und der Senior Helmut waren natürlich auch mit von der Partie).
Kurz bevor ich die Zelte abbrechen und "meine zweite Heimat", wie ich Monzernheim und vor allem das Areal der Famile Geil seitdem nenne, wieder bis auf weiteres verlassen musste, deckte ich mich aber noch mit ein paar Vorräten ein. Besser gesagt: Andreas deckte mich mit den Vorräten ein! Ich bekam einen Querschnitt durch die Weinkarte bequem per Post nach Hause geschickt. Und in einem der Pakete war dieser Wein.

Dornfelder - da werden jetzt einige angewidert und verachtend die Nase rümpfen, wird diese Rebe doch immer als Nichtsnutz und Massenwein des deutschen Weinmarkts dargestellt. Doch längst beweisen einige deutsche Winzer, dass sie aus dieser Sorte sehr wohl hervorragende Weine gekeltert werden können. Vorausgesetzt, man nimmt den Dornfelder ernst und behandelt ihn mit der gleichen Fürsorge wie die großen.
Bei diesem Wein ist das keinesfalls so, doch er erhebt ja auch keinen Anspruch darauf! Er ist nicht großartig, doch gleichzeitig ist er auch nicht das typische Massengebräu an Dornfelder, das man sonst findet. Ich wage mich jetzt weit aus dem Fenster mit meiner Behauptung, aber manchmal muss man das: Dieser Wein ist einfach nur gut! Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

In der Nase zeigt er Aromen von Sauerkirsche, Waldbeeren und grüner Paprika. Am Gaumen ist er herb und schmeichelt mit Zimt und grüner Paprika. Er besticht mit einem tollen Gerbstoffgerüst, unterstützt von straffer Säure, präsentiert sich aber mir persönlich etwas zu drahtig. Zum Finale hin wandelt er sich jedoch und wird wunderbar rund und füllig. Er besitzt dann auch eine schöne Dichte. Der Abgang wird dann noch einmal phänomenal und man hat noch lange nachdem der Wein die Kehle heruntergeflossen ist noch den Geschmack von herbem Früchtetee im Mund. Super!!

Der Wein ist wie schon gesagt keine Spitzenklasse und sicherlich gibt es irgendwo in Deutschland auch viel bessere Dornfelder. Aber bei einem Preis von 6 Euro pro Flasche, dem Jahrgang 2009 und solch einem Trinkvergnügen ist er ein absoluter Tipp meinerseits! Somit bekommt er 4,5 von 6 Punkten und wird auf jeden Fall nachgeordert! ☻


♫ ♫ ♫ ♫ ♪ (4,5)

Restzucker: 0,3 g/l                 Säure: 4,5 g/l

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