Freitag, 8. März 2013

Domaine de Valmengaux 2007


Bezeichnung: Domaine de Valmengaux 2007
Art: Rotwein
Herkunftsland: Frankreich
Anbaugebiet: Margaux (Médoc/Bordeaux)
Lage: ---
Erzeuger: Béatrice und Vincent Rapin, Domaine de Valmengeaux

Rebsorte: 85% Merlot, 10% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon
Alkoholgehalt: 13,0 % Vol
Jahrgang: 2007
Preis:  13,90 € / 0,75l bei K&U - Die Weinhalle


Was macht man an einem verregneten Tag, an dem man eigentlich seine Hausaufgaben erledigen sollte? Langweilen tut man sich eh, aber auf Hausaufgaben hat man sowas von gar keine Lust... Richtig! Man "surft" auf der Seite seines Lieblings-Weinhändlers und vertreibt sich so die Zeit. Wein brauchte man eh wieder, der "Keller" (wenn ich sowas schreibe, dann muss ich immer lachen!) war so gut wie leer. Und bei der Suche tritt einem dann dieser Kandidat unter die Augen. Jeder andere würde da die Beschreibung lesen, trifft der Wein den persönlichen Geschmack? Gibt es etwas, dass ihn interessant macht? 

Ich verfuhr nicht auf diese Weise. Ich habe bei der Beschreibung nur das Wort "Bordeaux" und den Preis mit "13,90 €" gelesen und schon landete eine Bouteille in meinem Warenkorb. Bestellt habe ich im Sommer, die 2 Wochen Ruhezeit sind schon längst verstrichen, der Sommer auch. Und wenn ich nicht aufpasse ist der Winter, "die Rotweinzeit" auch bald schon wieder weg vom Fenster! Deswegen landet er heute bei mir im Glas!

Was mir schon an der Flasche auffiel, war das Etikett. Es ist im Hintergrund in schlichtem Weiß gehalten, ganz, wie man es von einem Bordeaux erwartet. Zweigeteilt ist es, das große (siehe oben) nur mit dem Namen des Weins. Auf dem zweiten, kleineren Etikett wird auf anschauliche Weise die Entstehung des Dömaine-Namens erklärt. 



Rechts auf dem kleinen Etikett stehen Herkunftsbezeichnung, der Jahrgang, dass es eine "Gutsabfüllung" ist und natürlich der Hinweis auf enthaltene Sulfite:



Dies ist ganz klar eines der schönsten, gelungensten und was die Deklaration betrifft auch übersichtlichste Etikett, das mir in den letzten Monaten untergekommen ist! Aber spiegelt das Etikett auch den Inhalt wieder? 
Finden wir es heraus!

Das gute Tröpfchen ist wie die Farbe verrät ein Rotwein... Ok, Spaß beiseite, es wird ernst! In der Nase zeigt er ganz klar eine Lakritz-Note, außerdem etwas Leder. Im Hintergrund dann Kirsche und schwarze Beeren, auch etwas Himbeere. Am Gaumen wiederholt sich das Lakritz. Was mich sofort umgehauen hat war die Struktur. Nicht ausgeglichen, eher tanninlastig. Das aber passt total! Er hat nicht so wenig Tannin, dass er langweilt, das ist gut, aber ein bisschen schreit er schon, präsentiert sich als Tanninbombe. Beim Zähneputzen danach also auch unbedingt auf der Zunge. Ich hatte Angst, dass ich drei Tage lang gar kein Gefühl mehr habe (na gut, 2,5). So nach und nach kommen aber auch Nuancen verschiedener Gewürze. Oregano, Thymian und ein anderes bekanntes, das ich gerade nicht im Kopf habe. Nach dem Schlucken heißt es erst einmal "Oh Gott, ich habe Haare im Mund, raus damit", aber da sind ja gar keine, ich habe ja nur Wein getrunken. Dafür gestaltet sich das Finale vorher auch dementsprechend kraftvoll, dort merkt man dann auch etwas den Alkohol (dabei sind das ja nur schlappe 13 PS). 

Das Fazit ließt sich ja schon in der Bewertung. Und wer mich einigermaßen kennt, der kann es sich auch denken. Das ist einfach kein Wein für mich. Weiß muss bei mir Ecken und Kanten haben; Rot darf, sollte sich aber beim Tannin trotzdem zurückhalten. Doch aufgrund der wirklich sehr interessanten Aromen, die er zeigt bekommt dieser Wein einen halben Bonuspunkt. Ein ehrlicher, handwerklich sicherlich mehr als gut gemachter Wein, aber das Gesamtbild stimmt einfach nicht. Objektiv versuche ich, aber subjektiv bin ich nunmal!
♫ ♫ ♫ ♪ (3,5)

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